Tag 76

Tag 76

Noailhac – Guirande 26,9km (1888,8km)

Gestern hat Otto neben der Gîte, eeendlich seinen Wanderstock mit “Charakter” gefunden. Der wurde dann noch aufgehübscht und mit Schuhcreme, die er auch noch fand, poliert.
Als wir heute losmarschierten war alles noch ruhig, ein angenehmer Wind ging und das Wandern war so schön. Den ganzen Vormittag, ein herrlicher Blick in die Täler, die von den grünen Hängen umgeben sind, ich konnte mich nicht sattsehen. Obwohl wir nie höher als 560m waren, hatte man das Gefühl ganz oben zu sein.
Bis auf ein paar einsame Weiler und einigen Rindern gab es nix. Die Pilger haben gestern wohl alle in Conques übernachtet.
Nur ein Auto düste hin und her. Der Fahrer hatte vielleicht den Auftrag, viel Verkehr vorzutäuschen, ha, wir haben ihn immer wieder erkannt :-).
Von oben sahen wir bereits die wenig charmante Stadt Decazville, die absolut nicht in die schöne Landschaft passt.
Otto hat dort einen Stoppel für seinen neuen “Freund” erworben und die Infostelle hat uns für morgen eine Unternunft reserviert. Ums Abendessen müssen wir uns in dieser Gîte selber kümmern.
Morgen ist wieder einmal Sonntag und die Einkaufsmöglichkeiten sind schlecht. Haben in einem größeren Supermarkt (sehr selten) Reis mit Tomatensauce für die Micro gekauft, ist nicht so schwer.
Der Stadt gerecht, ging’s auf Asphalt steil bergauf, um bald darauf wieder hinunter gehen zu können, in den nächste Ort der uns auch nicht gefiel. Dort wollten wir den Rest unserer Versorgung einkaufen, heute wird wild gezeltet. Leider haben die Geschäfte in Livinhac-le-Haut bis 16Uhr Mittagspause.
Naja, wir haben noch eine Suppe, 2 Orangen, Trockenfrüchte mit Nüssen, einen Brotzipfel, Eckerlkäse und zwei Müsliriegel. Das müssen wir uns eben bis morgen einteilen. Irgendwie wird sich eine Lösung finden, das war bis jetzt immer so.
Der Wind wurde zu Föhn, es war schrecklich heiß, wir erreichten Montredon und fanden neben der Kirche eine Aufstockung unserer Nahrung :-).
Zwei Trinkkakao und zwei Minikuchen haben nur auf uns gewartet. Wir danken den lieben Kindern vom Dorf, die dafür verantwortlich sind, wir drücken euch.
Bei der Kapelle in Guirande, füllten wir unsere Wasserbehälter und suchten uns einen Zeltplatz.
Kaum war das Zelt aufgestellt, gabs einen fürchterlichen Wolkenbruch. Unter einem Dach, das bald undicht wurde, löffelten wir unsere Suppe und flüchteten danach in unser “Wohnzimmer”, das zum Glück nicht weggeschwemmt wurde. Jedenfalls ist uns jetzt nicht mehr heiß und das Geschirr wurde uns auch “abgewaschen”.
Wir genießen noch den Kakao mit den Kuchen und denken dabei an die Pfarrkinder von Montredon.
Tschüss O + R

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Ein Gedanke zu „Tag 76

  1. viele pilger halten sich an die in den diversen guides beschriebenen etappen und so haben wahrscheinlich wirklich fast alle in conques übernachtet…..ihr macht das sehr geschickt und geht damit dem trubel aus dem weg. herzliche grüße aus dem brennheißen wien wo es angeblich heute 39 grad haben wird…. am montag sollen schwere gewitter ein wenig abkühlung bringen

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